Stell dir vor: Würziges Hähnchenhack, das vor Säure und Schärfe nur so strotzt, eingewickelt in ein knackiges Salatblatt.
Diese Thai Hähnchen Salat-Wraps machen wir komplett frisch – keine Fertigsoßen, nur echtes Aroma durch ein kräftiges Chili-Limetten-Dressing. Ob als glutenfreier Party-Snack, gesundes Hauptgericht oder leichte Beilage – es funktioniert eigentlich immer. Und das Beste? Du brauchst wahrscheinlich keine 30 Minuten, bis alles auf dem Tisch steht.
Übrigens, falls du – wie wir – gerade voll auf dem Wrap-Trip bist, solltest du später vielleicht auch mal einen Blick auf unsere gegrillten Garnelen-Wraps oder die Variante mit Rindfleisch werfen.
Traditionelle Thai-Wraps: So geht das Original mit Larb Gai
Hier im Westen begegnen einem Thai-Wraps oft ertränkt in Erdnusssoße oder irgendwelchen süßen Marinaden. Meine Freundin schüttelt da meistens nur den Kopf, denn in Thailand macht das so eigentlich niemand.
Wir nehmen einfach Larb Gai – diesen herrlich scharfen, säuerlichen Hähnchen-Hackfleisch-Salat – und wickeln ihn pur in frische Salatblätter. Das war’s.

Larb ist übrigens ursprünglich ein Gericht aus dem Isaan, dem rauen Nordosten Thailands (und aus Laos). Dort wird es fast immer feurig scharf gegessen – die Salatblätter dienen dabei oft als „essbarer Löffel“, um die Hitze etwas abzumildern.
Die Füllung ist dabei erstaunlich simpel. Du kannst das Larb natürlich auch einfach so essen oder ganz klassisch mit etwas Klebreis. Wenn man es richtig macht, also die Balance zwischen Limette, Fischsoße und Chili trifft, gibt es wirklich keinen Grund, noch irgendeine zusätzliche Soße drüberzukippen.
Das Hackfleisch gart kurz im Topf, saugt sich dann mit dem Dressing voll und bekommt am Ende durch Kräuter den Frische-Kick. Dann löffelst du den Fleischsalat einfach in ein knackiges Salatblatt – fertig.
Zutaten: Was du brauchst & was du tauschen kannst
Du solltest eigentlich alles im nächsten Asiamarkt finden – oder wahrscheinlich sogar im gut sortierten Supermarkt um die Ecke. Die exakten Mengen stehen wie immer unten in der Rezeptkarte, aber hier ein paar Gedanken zu den wichtigsten „Darstellern“:
Salat: Am besten funktionieren Kopfsalat, Romanasalat oder Eisberg. Kopfsalat formt diese natürlichen kleinen Schalen, die wir wollen. Eisberg hingegen bringt diesen unschlagbaren Crunch mit, während Romana irgendwo dazwischenliegt.
Hähnchenhack: Du kannst theoretisch auch Schwein, Rind oder Pute nehmen. In Thailand ist Schwein (Larb Moo) mindestens genauso beliebt.
Wasser: Wir braten das Fleisch hier nicht scharf in Öl an, sondern garen es sanft in etwas Wasser. Das hält es saftig.
Schalotten: Sie bringen eine mildere Zwiebelnote rein.
Ingwer: Frisch gerieben sorgt er für eine Wärme, die man sofort schmeckt.
Karotte: Gibt etwas Biss, leichte Süße und sieht einfach besser aus.
Knoblauch: Bitte frisch hacken. Das Aroma ist einfach tiefer als bei Pulver oder Paste.
Chiliflocken: Damit steuerst du die Schärfe. Fang lieber vorsichtig an, nachwürzen geht immer.
Fischsoße: Salz und Umami pur. Ich persönlich schwöre auf die Marke Megachef (die mit dem blauen Etikett), weil sie runder schmeckt.
Limettensaft: Die Säure ist entscheidend für den typischen Geschmack. Nimm frische Limetten, bloß kein Konzentrat.
Zucker: Eine Prise, um die Säure und das Salz auszubalancieren.
Frühlingszwiebeln: Die kommen ganz zum Schluss rein.
Koriander: Sorgt für Frische. Wer Koriander absolut nicht mag (soll es ja geben), greift einfach zu Minze – die passt ohnehin hervorragend dazu.
Schritt für Schritt: So machst du die Thai-Wraps
Schritt 1: Das Hähnchen garen
Erhitze das Wasser in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze. Gib das Hackfleisch dazu und zerteile es beim Garen immer wieder mit dem Löffel, damit keine großen Klumpen entstehen. Sobald es durch ist, füllst du es in eine große Schüssel um.
Ein kleiner Tipp: Lass es kurz etwas abkühlen, damit die frischen Kräuter gleich nicht sofort schlapp machen.
Schritt 2: Die Aromen dazu
Jetzt kommen der Ingwer, der Knoblauch und die gehackten Schalotten dazu. Einfach alles einmal gut durchrühren.
Schritt 3: Das Dressing
Jetzt wird’s thailändisch: Fischsoße, Limettensaft, Zucker und Chiliflocken kommen dazu. Misch alles ordentlich durch, damit jedes Stückchen Fleisch etwas von dem Dressing abbekommt.
Schritt 4: Frische & Knackigkeit

Zum Schluss heben wir die geraspelte Karotte und die gehackten Kräuter unter. Nicht zu wild rühren, wir wollen die Struktur behalten.
Schritt 5: Servieren
Das Schöne an diesem Gericht ist das Essen mit den Händen: Nimm ein Salatblatt, löffle das warme Fleisch hinein, falte es zusammen und genieß den Kontrast aus kaltem, knackigem Salat und heißem, würzigem Hähnchen. Wenn du magst, streu noch ein paar extra Kräuter, mehr Chili oder zerstoßene Erdnüsse darüber.
Unsere Tipps für das perfekte Ergebnis
Der Geheimtipp für 100% Authentizität (Khao Kua): Wenn du es wirklich wie im Isaan machen willst, fehlt noch eine Zutat: geröstetes Reispulver. Es gibt dem Ganzen einen nussigen Crunch und bindet die Soße. Du kannst es einfach selbst machen: Rohen Klebreis in der Pfanne ohne Öl goldbraun rösten und dann im Mörser grob zerstoßen. Ein Esslöffel davon am Ende unter das Fleisch gehoben – Wahnsinn!
Der Knack-Faktor: Wasch den Salat gründlich, trockne ihn (am besten mit einer Salatschleuder) und leg ihn noch einmal kurz in den Kühlschrank, während du den Rest vorbereitest. Glaub mir, kalter Salat ist einfach knackiger.
Vorbereitung ist alles: Du kannst das Fleisch schon früher am Tag garen und das Dressing anrühren. Wenn der Hunger kommt, wärmst du das Fleisch nur kurz auf und hebst die Kräuter unter.
Wann das Dressing reinkommt: Das ist wichtig – gib Fischsoße, Limette und Chili erst nach dem Kochen zum Fleisch. Wenn du die Limette mitkochst, verliert sie ihre frische Säure und das Gericht schmeckt flach.
Wohin mit den Resten?
Falls tatsächlich etwas übrig bleibt (was bei uns selten passiert), kannst du die Fleischmischung problemlos 2 bis 3 Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Wichtig ist nur: Lagere den Salat und das Fleisch getrennt, sonst hast du am nächsten Tag Matsch. Die Kräuter im Fleisch werden durch die Limettensäure zwar etwas dunkel und weich, aber geschmacklich tut das dem Ganzen keinen Abbruch. Du kannst es dann einfach kalt oder lauwarm essen – Larb muss nicht kochend heiß sein.

Thailändische Hähnchen Salat-Wraps
Kochutensilien
- Messlöffel und Messbecher
- Schneidebrett und Messer
- Kleiner Topf
- Rührschüssel
Zutaten
- 200 g Hähnchenhackfleisch
- 2 EL Wasser
- 1 Schalotte, fein geschnitten
- 2 Ingwer, sehr fein gehackt
- 1 Zehe Knoblauch, gehackt
- 1 EL Fischsauce
- 1 EL Limettensaft, frisch gepresst
- ½ TL Chiliflocken, getrocknet
- ½ TL Zucker
- 1 Karotte fein geraspelt
- 1-2 Frühlingszwiebeln, fein gehackt
- 1 Handvoll Koriander, fein gehackt
- Salatblätter, z.B. Romana, Eisberg oder Kopfsalat
Anleitungen
- Das Hähnchenhackfleisch zusammen mit dem Wasser in einen kleinen Topf geben. Bei mittlerer Hitze garen und dabei mit einem Löffel zerkleinern, bis es komplett durch ist. In eine große Schüssel umfüllen und kurz abkühlen lassen.
- Den fein gehackten Ingwer, den Knoblauch und die Schalotten zum noch warmen Fleisch geben und gut unterrühren.
- Jetzt kommt der Geschmack: Gib Fischsauce, Limettensaft, Zucker und die Chiliflocken hinzu. Alles vermischen, bis das Fleisch die Sauce aufgenommen hat.
- Die frischen Zutaten – also die geraspelten Karotten und die gehackten Kräuter (Frühlingszwiebeln und Koriander) – vorsichtig unterheben.
- Die Fleischmischung in die gewaschenen, knackigen Salatblätter löffeln. Nach Belieben mit extra Kräutern, Chili oder zerstoßenen Erdnüssen garnieren und direkt aus der Hand essen.
Notizen
Nährwerte
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Guten Appetit
Das war’s auch schon! Schnell gemacht, macht Spaß beim Essen und steckt voller Geschmack. Schreib mir gerne unten in die Kommentare (oder lass eine Bewertung da), wie es dir geschmeckt hat – ich bin gespannt!
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